Mit 21 Jahren ist er ein junger Meister im Maler und Lackiererhandwerk.
Die letzte Prüfung wurde am 24. Juli erfolgreich vor der Handwerkskammer in Stuttgart abgelegt und am 30. Juli 2009 kam der Bescheid, dass Lukas alle Prüfungen bestanden hat.
Den Meisterbrief bekam er dann am 17. Oktober 2009 in Stuttgart.
Das war einer von mehreren guten Gründen ordentlich zu feiern ...
Goldener Meisterbrief für Hans Schwebach (50 Jahre)
25 Jahre Meisterbrief Heiner Schwebach
Meisterbrief Lukas Schwebach
Meisterparty
Samstag, den 24. Oktober 2009
Weinhaus Gasthauer
Klosterstraße 2
54441 Ockfen an der Saar
Highlights
- Begrüßung
- Lukas Schwebach erzählt:
"Mein Jahr in Stuttgart - Ich bin Meister" - Vortrag "Erfolgreich Meistern" (Arno Meyer)
- Spaß & Musik mit DJ Fabio
- Buffet mit Stuttgarter Spezialitäten und Überraschungen aus der Küche
Oktoberfestbier, frisches Bit und Weine aus dem Keller
Vortrag "Erfolgreich Meistern"
von Arno Meyer
Arno Meyer beim Vortrag 'Erfolgreich Meistern'
Lieber Lukas, liebe Gäste und Freunde der Familie Schwebach!
Wir können uns heute hier gemeinsam mit Lukas über einen wichtigen Meilenstein freuen. Lukas ist nun Malermeister im Maler- und Lackiererhandwerk mit Brief und Siegel. Dazu möchte ich ganz herzlich gratulieren.
Ich freue mich natürlich sehr darüber, dass ich heute die Glückwünsche überbringen darf.
Vor nun schon 10 Jahren habe ich Heiner Schwebach beim Internetauftritt unterstützt und in der Folge habe ich die Familie Schwebach kennen und schätzen gelernt. Solche Freunde zu haben ist wirklich ein großes Geschenk.
Im Mai 2002 durfte dann mein Vater den Rückblick auf 75 Jahre Firmengeschichte Schwebach halten. Damals war noch vom "kleinen Lukas" die Rede.
7 Jahre später, oder mit 21 Jahren tritt Lukas nun die 4. Generation Malermeister im Familienbetrieb Schwebach an.
Ich kann mir sehr gut vorstellen wie glücklich und stolz die ganze Familie Schwebach nach der Meisterprüfung oder vergangene Woche bei der Übergabe des Meisterbriefes in Stuttgart war.
Nun könnte man sagen, dass damit der weitere Weg gewissermaßen vorbestimmt ist. Mit dem Namen "Lukas" - als Schutzpatron der Maler - und dem Firmensitz "St. Lukas" und nun auch mit dem erfolgreichen Meistern der Meisterprüfung, ist das gewissermaßen auch das nahe liegende.
Doch wer die Schwebachs kennt, der weiß, dass immer zuerst der Mensch und die Familie kommen und immer alle Optionen offen sind.
So konnte Lukas in der Schulzeit auch ein Praktikum als Koch machen, oder in einem Computer-Geschäft sich mit der modernen IT beschäftigen.
Natürlich hat Lukas aber auch alle Facetten des Malerhandwerks und den elterlichen Betrieb frühzeitig kennen gelernt. Jeden Winkel in St. Lukas hat er wohl schon geputzt, gefegt und geräumt.
Monika würde wohl jetzt noch ergänzen "im Gegensatz zum eigenen Zimmer".
Keinesfalls wurde Lukas aber bedrängt, bloß alles dafür zu geben, um den traditionsreichen elterlichen Betrieb später einmal übernehmen zu können.
Und so ist es auch noch heute. Alle Wege sind offen und das gilt auch noch morgen.
Ich habe das als sehr positiv und durchaus auch als untypisch für einen Handwerksbetrieb empfunden, dass bei Schwebachs das eigene Handeln immer wieder auch kritisch hinterfragt wird.
Dennoch – oder vielleicht auch gerade deswegen - verlief bis jetzt der Werdegang von Lukas sehr gradlinig.
Nach einer Turbo-Ausbildung im elterlichen Betrieb ging es für die Meisterschule gleich ins Ausland... nämlich nach Stuttgart in Baden Württemberg, wo man bekanntlich alles kann - außer Hochdeutsch.
Die Annahme, dass es sich leichter lernen lässt, wenn man zum einen mehr Abstand zum Betrieb aber auch zu Freunden und Freizeit hat, ist sicherlich ein gutes Argument für diesen Weg.
Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Als Heiner plötzlich erkrankte und für einen längeren Zeitraum nicht mehr der Dreh und Angelpunkt für alle Aufgaben sein konnte, da musste auch und besonders Lukas ran.
Wir alle wissen, dass Heiner nicht nur große Fußabdrücke hinterlässt, sondern dass die Fußabdrücke auch ganz schön tief sind. Heiner ist - und ich meine das natürlich ausschließlich bildlich - sowohl menschlich als auch fachlich ein Schwergewicht und sicherlich nicht einfach zu ersetzen.
Aber, lieber Lukas - auch das hast du gemeinsam mit den Mitarbeitern und der Familie - sehr gut gemeistert.
Darauf kannst du ruhig stolz sein.
An dieser Stelle steht in meinem Manuskript: Lang anhaltender Applaus!
Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber wenn ich an das Thema Handwerk denke, dann kommen mir unweigerlich die verschiedenen Sprichwörter und Redensarten in den Sinn.
Zum Beispiel: "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen". Richtig, die wahren Prüfungen stellt das Leben. Aus Fehlern und auch aus Erfolgen wird man klug.
Noch tiefer hat sich bei mir der folgende Spruch eingeprägt:
"Handwerk hat goldenen Boden". Nun, spätestens im Zuge der Finanzkrise können wir doch sehen, wie dieser Boden ganz schnell weggezogen wird. Gegenüber kleinen Unternehmen agieren Banken plötzlich sehr "risikoscheu". Dass man mit ehrlicher Arbeit Gewinne erwirtschaften will, erscheint vielen Bankern wohl eher suspekt. Wenn der Boden noch golden sein sollte, dann gibt es mindestens die ein oder andere versteckte Falltür.
Am nachdenklichsten hat mich aber der folgende Spruch gemacht: "Schuster bleib bei deinen Leisten". Sicherlich steckt hinter diesem Spruch auch eine positive Intention. Er warnt vor Überheblichkeit und Arroganz. Wenn man sich diesen Spruch nochmals vor Augen führt, dann stellt man folgendes fest: Es gibt ihn praktisch nicht mehr, den Schuster, der bei seinen Leisten geblieben ist. Der wurde ausgetauscht und steht nun an einem Fließband in einem Billiglohnland.
Die Realität im Handwerk hat sich grundlegend geändert. Heute ist Handwerk auch Hightech und Kundenorientierung ist das Maß aller Dinge. Der Wettbewerb ist intensiv und Erfolg findet nicht nur Anerkennung, sondern auch viel Neid und Missgunst.
Ich selber stehe noch sehr unter den Eindrücken meines Urlaubs in China. Meine Frau kommt aus der Mandschurei und das Land und seine Veränderungen sind im wahrsten Sinne des Wortes "atemberaubend".
Hier kann sich jeder selbständig machen, ganz egal als was - einen Meisterbrief braucht man nicht. Gedanken an eine Rezession werden bei 10% Wirtschaftswachstum erst gar nicht verschwendet. Die Richtung geht nur nach oben – so war es zumindest die letzten 20 Jahre. Wehe, wenn sich das mal ändert.
In Deutschland brauchen die Betriebe ein anderes Fundament - man kann nicht einfach mit dem Markt wachsen – man muss herausragen.
Da ist es hilfreich, wenn man sich eben nicht an Schusters Leisten klammert, aber auch nicht vergisst wo man hergekommen ist.
Lieber Lukas heute feiern wir in diesem Kreis, dass du deine Aufgaben bisher so toll gemeistert hast.
Ohne dass ich Details weiß, so bin ich doch sicher, dass du dir für die Zukunft auch sehr viel vorgenommen hast und dabei auch weiter über den Tellerrand hinausschauen willst.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du auch in Zukunft alle Aufgaben erfolgreich meistern wirst und dabei deinen Weg gehst. Schaue dabei immer mutig nach vorne und dankbar nach hinten, dann ist es der richtige Weg.
Alles Gute und viel Glück!
Natürlich haben meine Frau und ich uns auch Gedanken gemacht, was wir dir zu deiner Meisterprüfung schenken könnten. Überraschenderweise hatten wir auch eine Idee.
Tatsächlich braucht man in China für viele Dinge keinen Meister-Brief. Das heißt aber nicht, dass es keine Meister ihres Faches gibt.
In diesem Sinne gibt es in China auch "Malermeister" und ihre Mal-Kunst heißt Kalligraphie.
Jedes dieser Zeichen hat eine mehrfache und tiefere Bedeutung. ... aber die Künstler haben sich dabei etwas gedacht.
大展宏图
Das heißt ungefähr soviel wie „einen großen Plan, oder eine umfassende Strategie mutig und konsequent zu verfolgen"
... oder so ähnlich ...
Wir wünschen dir und der Firma Schwebach ganz einfach viel Erfolg und Glück für heute und für die Zukunft.
Vielen Dank