aus Anlass des 75jährigen Firmenjubiläums am 24. Mai 2002 in der Stadthalle in Saarburg

(Ewald Meyer)

Liebe Festgäste,
die Schwebachs haben mir die ehrenvolle Aufgabe übertragen, Ihnen etwas über die 75jährige Geschichte ihrer Firma vorzutragen. Vielleicht stellen sich einige die Frage: "Wieso soll das ein pensionierter Lehrer tun?" Ich gestehe Ihnen freimütig: "Ich teile Ihre Zweifel, ich verstehe wenig von diesem Handwerk und habe von Betriebswirtschaft keine Ahnung!" Trotzdem danke ich den Firmeninhabern für ihr blindes Vertrauen. Und nun müssen sie sehen, was dabei herauskommt.

Immerhin war ich 4 Tage lang als Lehrling bei Hans Schwebach. Unser jüngster Sohn hat mich mit 70 Jahren zu ihm in einen Aquarellmalkurs geschickt. Hierbei lernte ich den Hans Schwebach als tollen Lehrmeister kennen und spürte bald eine ausgeprägte Harmonie innerhalb der Familie: Hier interessiert sich jeder für jeden, und jeder erkennt die Leistung des anderen an. In dieser Atmosphäre fühlte unsere kleine Gruppe sich schnell sehr wohl, zumal uns Mutter und Tochter mit Kaffee und Ostereiern verwöhnten. Bei aller Ernsthaftigkeit unserer Malübungen haben wir auch viel gelacht, weshalb dieser Kurs mir in froher Erinnerung bleiben wird.

Auf der Einladung zu der heutigen Feier ist eine Momentaufnahme aus der Firmengeschichte aus dem Jahre 1960. Auf dem Gerüst stehend sehen wir den Firmengründer Johann Schwebach neben einem Mitarbeiter und oben sitzend seinen 23jährigen Sohn und Partner, den Malermeister Hans Schwebach.
Über die Geschichte von den Anfängen bis ins digitale Zeitalter unterrichtet der Briefkopf der Geschäftspost der Firma Schwebach kurz und prägnant. Da wird aufgezählt:
"Farbige Raumgestaltung über 70 Jahre,

Alte Aufnahme
Alte Aufnahme

Maler- u. Lackierermeister
Natürliches Wohnen
Schrift - Form - Farbe
Beton-/Bautenschutz
Fußbodenbeläge
Eigener Gerüstbau
Telefon- und Faxnummer machen deutlich, dass das Arbeitsgebiet längst die Ortsgrenzen von Irsch überschritten hat.
Internet- und e-mail-Adresse erleichtern gegenwärtig grenzenlose Geschäftsbeziehungen "
Der ansprechenden Hausprospekt mit dem Titel "Lust auf Farbe" liegt hier aus. Er gibt uns weitere Informationen. Hier stellen die Maler- und Lackierermeister Hans und Heiner Schwebach sich und ihre Firma selbst kurz vor. Ich darf vorlesen:

Mit dem Firmengründer Johann Schwebach begann im Jahre 1927 unser Dienst am Kunden in Irsch.
Kalk und Leimfarbenanstriche, ölige Bindemittel, organische und anorganische Pigmente als Baustoffe des Malers sind seit über 70 Jahren Bestandteil unserer kreativen Maltechniken.
1960 übernahm Hans Schwebach die Leitung der Firma Johann Schwebach und Sohn in der 2. Familiengeneration und machte die handwerklichen Arbeiten über die Ortsgrenze von Irsch bekannt.
Unsere Familie hat mit Gründung der Schwebach Maler- und Lackierer GmbH im Jahre 1993 die 3. Generation Handwerker im Weinort Irsch begonnen.
Die Maler- und Lackiererausbildung der Lehrlinge, Förderung der Talente unserer Mitarbeiter im Bereich Maltechnik, Lasur, feine Tapezierung sowie das fachgerechte Verlegen von Kork- und Linoleum-Bodenbelägen sind seit Beginn der Firma unser Erfolgsrezept.

Wer weitere Informationen haben will, kann in der renommierten Fachzeitschrift "Das Malerblatt", nachlesen, welches ebenfalls hier offenliegt. Der Herausgeber Ulrich Schweizer hat dort ein Portrait der Firma Schwebach verfasst und veröffentlicht, in welchem manches über die heutige Firmenphilosophie ausgesagt ist.
Damit ist mein Auftrag eigentlich erfüllt. Ich könnte abtreten, zumal diese Ausstellung ein eindrucksvolles Dokument zur Firmengeschichte bietet.
Aber beim Betrachten des Artikels im Malerblatt ist mir noch einiges auf- und eingefallen. Dabei wurden mir einige Leitsätze der Firma verdeutlicht.

Da sind Abbildungen von Schwebachs Heiner, der Hiltrud und dem Hans.
Sie alle strahlen auf diesen Fotos eine erfrischend natürliche Freude aus. Sie verraten damit den Grundtenor in dieser Firma:
"Was man nicht mit Freude tut, macht man auch nicht gut!"
Das ist Leitmotiv für den Umgang mit Menschen, Objekten und Farben und die Motivationsgrundlage fürs Teamwork.
Zwei wichtige Fotos habe ich allerdings vermisst: Es fehlen die Frauen der beiden Malermeister. Elfriede und Monika Schwebach sind die tragenden Pfeiler für die innerbetriebliche Harmonie. Trotzdem würde Elfriede wahrscheinlich sagen: "O Mamo, ech dät joa de ganz Zeidung verdärwen!" Dabei würde in Wirklichkeit ihr Charme und ihr Lachen alle übertreffen!
Dann ist mir aufgefallen: Das Foto des Hans Schwebach wird überragt von der Abbildung eines seiner Werke. Diese Konstellation hat Aussagekraft über seine Einstellung zur Arbeit. Persönliche Bedürfnisse werden ihr oft untergeordnet.
Ein Beispiel hierfür:
Als auf dem Irscher Friedhof die Holzkreuze noch vorherrschten, mussten diese vor Allerheiligen neu beschriftet und lackiert werden. Bei dieser Terminarbeit hat Hans einmal an einem Tage von morgens früh 24 Kreuze hergerichtet bis spät in die Nacht,-- bis vom Schlafzimmer herunter eine Stimme rief: "Wann kemmst de dann moal endlich erop?" Hans und Elfriede waren damals ein junges Ehepaar!!
Ein anderes Beispiel:
Beim Bau des Saarkanals hat die Firma Schwebach als Subunternehmen für einen langen Abschnitt mühselige und langwierige Isolierungsanstriche mit Bitumen ausgeführt. Für seine Frau war Hans damals "Der Schwarze Mann!" Während des besagten Kurses konnten wir uns noch vor einem Jahr bei einer Malübung im Freien gegenüber von Hamm von der Qualität dieser Arbeit überzeugen. Hier verriet Hans uns einen weiteren Grundsatz:
"Eine Arbeit muss so gemacht werden, dass eine Reklamation überflüssig wird!"

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Firmenportrait im Malerblatt

Dann ist mir weiter aufgefallen:
Der Artikel im Malerblatt wird mit dem größeren Foto des Heiner Schwebach eröffnet, während das kleinere Foto des Hans Schwebach gleichrangig mit dem der Tochter diesen beschließt.
Hinter dem Namen "Schwebach Maler- u. Lackierer GmbH" steckt der Familienbetrieb Schwebach. Sohn Heiner ist der alleinige Geschäftsführer, während Schwester, Mutter und Vater als Gesellschafter im zweiten Glied stehen. Das Foto des Geschäftsführers darf natürlich größer sein. Dagegen ist es aber schwarz-weiß. Zum Tagesgeschäft gehören mit Sicherheit in der heutigen Zeit auch Schatten, welche die Lust auf Farbe schon mal verdecken können.

Hans Schwebach kann sich freuen, manche Lasten los zu sein. Deshalb darf er auf dem Foto auch in Farbe strahlen. Und er kann stolz sein auf seinen Sohn, denn er hat ihn groß werden lassen: Heiner erlernte das Handwerk von der Pike auf bei seinem Vater vom Lehrling bis zum Meister.
Das Motto "Wer nichts lernt, kann nichts verändern!" wurde in der Firma Schwebach immer vom Vater an den Sohn weitergegeben. So ging der junge Meister Heiner Schwebach "auf die Walz", war Baustellenmeister bei einer Firma an der Mosel, anschließend 6 Jahre Fachberater in der Farbenindustrie. Fortbildung ist für ihn selbstverständlich. Heute führt er die GmbH in Irsch bereits im 10. Jahr. Er hat ein Team hochmotivierter Mitarbeiter um sich.

Es hat mich tief beeindruckt, dass die gestandenen Malermeister dieser Firma jeweils ihrem Sohn alle Entfaltungsmöglichkeiten gewährt haben. Sie konnten loslassen und haben die Firmenleitung lange vor Beginn des eigenen Rentenalters dem Nachfolger anvertraut. Gegenseitiges Achten und Vertrauen sind damit bewiesen.
So wurde 1960 aus dem 1927 gegründeten Anstreicherbetrieb "Johann Schwebach" die Firma "Joh. Schwebach u. Sohn" und 1993 die Maler- u. Lackierer GmbH. Wahrscheinlich ist mit dem Lukas bereits für die 4. Generation des Betriebes vorgesorgt. Bei dem Namen ist es eigentlich unausweichlich, dass die Begeisterung des Großvaters und Vaters für dieses Handwerk ansteckend wirkt.
"Wertvolles aus der Vergangenheit bewahren, hellwach in der Gegenwart leben und innovativ für die Zukunft sein" ist oberster Auftrag in der Gesellschaft Schwebach.
Für jeden Menschen ist es ein von Stolz erfülltes Glücksgefühl, zu wissen und zu erfahren, dass das eigene Lebenswerk fortgesetzt und weitergeführt wird und nicht dem Verfall ausgeliefert ist.
Der Vater des einheimischen Dichters Ernst Thrasolt war Bauer und Leineweber. Thrasolt hat seinen Schmerz über den Zerfall des elterlichen Betriebes in einem seiner Gedichte eindrucksvoll ausgedrückt. Ich lese es vor:

De Wiawstouhl
Noon hunn se de Wiawstoul oabgeschloan
un eroos getroan -
Un noon loaden se n dabooßen opp de Woan
un foaren fort damett -
Tre'ihnen enn dn Aaen soahen mir
durch et Fe'inster zou -
Et hett
ennt Herz geschnitt un we'ih gedoan,
als hätten se ousen Vatter zoum zwetten Moal
eroos oos seim Hoos oopp de Kirfich getroan.
Oa mir!
Emm Schoap roast de Plou.
Un noon stäat oochch de Werkstaat liir.

Bei Schwebachs war das anders. Die Werkstatt ist trotz Kriegs- und Notzeiten nicht leer geworden!
Ich habe den Firmengründer Johann Schwebach nicht gekannt. Aber aus dem, was mir über ihn erzählt worden ist, weiß ich, dass er nicht auf Rosen gebettet war.
In einem Dokument steht: geboren 1901 in Fensch / Lothringen, Staatsangehörigkeit Preußen. Die Eltern hatten wohl in dem vom Preußischen König 1870/71 eroberten Lothringen Arbeit gefunden und mussten 1918 das inzwischen französische Industriegebiet Saar-Lothringen verlassen.
Kahren wurde zur neuen Heimat. Johann Schwebach musste sich als junger Mann hier im industriearmen Grenzland neue Arbeit suchen.
Von 1920 bis 1923 erlernte er das Malerhandwerk bei Malermeister Müller in Trier. Anschließend arbeitete er bei der Firma Schmelzer in Trier, später in Luxemburg, bis ihn die Liebe nach Irsch zog, wo er sich 1927 selbständig machte.
Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Reparationen, passiver Widerstand, Inflation, Börsenkrach, Weltwirtschaftskrise, Radikalisierung der Politik, zweiter Weltkrieg, Nachkriegszeit, das alles hat Johann Schwebach erlebt.
Mit Goldmark, Mark, Rentenmark, Reichsmark und DM ist er umgegangen, und er musste auch den Tauschmarkt beherrschen.

Pfarrer Boden war von 1928 bis 1944 Pastor in Irsch. Er hat mit seiner Pfarrchronik ein wertvolles Dokument hinterlassen. Als Vorsitzender der damaligen Ortskasse ist er authentischer Zeitzeuge über die wirtschaftliche Lage der 30iger Jahre in Irsch.
Er schreibt, dass diese Zeit geprägt wurde
- durch Missernten,
- allgemeine Kapitalkrise und
- Arbeitslosigkeit
Wörtlich heißt es:
"Ein Viertel der Gemeinde, darunter vor allem die beigezogenen Familien, durfte man in dieser Zeit wohl zum Proletariat zählen. Wenn auch die meisten Bauersleute satt zu essen hatten, so fehlte es doch vielen an jeglichen Barmitteln. Ihre Schulden bei der Ortskasse betrugen 157.000 RM. Da der Wein kaum Absatz fand, suchte man den 1929er im eigenen Haus in Straußwirtschaften zu verkaufen. Versteigerungen von Ackerland oder Weinbergen verliefen erfolglos oder erzielten nur geringe Preise. Die Weingüter konnten nicht mehr schaffen lassen oder blieben unsern Mädchen den Lohn schuldig. Da nach Feststellung des Schularztes ein großer Teil unserer Schulkinder sich als schwächlich und unterernährt erwies (im hiesigen Kreis außer in Irsch nur noch in Kahren), wurde durch das Kreiswohl-fahrtsamt für die Winterhalbjahre 1928, 1929 und 1930 eine Schulspeisung durchgeführt, wobei im Pfarrsaal sämtlichen Schulkindern täglich in der Vormittagspause eine Tasse Kakao verabreicht wurde. Im Winter 1932/33 wurden viele Arbeitslose von der Gemeinde in Notstandsarbeiten eingesetzt."
In diesen schweren Zeiten versuchte der nach Pfarrer Boden als Zugereister zum Proletariat gehörende Johann Schwebach mit Mut, Fleiß, und Ausdauer festen Boden unter die Füße zu bekommen.
Zu einträglichen Aufgaben zählte das Lackieren der Kelter, welches vor Beginn der Weinlese abgeschlossen sein musste.
Zum jährlich wiederkehrenden Arbeitsauftrag gehörte ja auch das Erneuern der Schriften und Lacke auf den hölzernen Friedhofskreuzen vor Allerheiligen.
Während des Winters verdingte er sich häufig bei Weingütern, um mit der Hotte Mist in die Weinberge zu schleppen.
Er hat die Elektrifizierung durch das RWE erlebt. Bis nach Saarhölzbach ging er zu Fuß hin und zurück, um Löcher für Lichtmasten zu graben.
Mit den ersparten Groschen beteiligte er sich an Landversteigerungen. Es gelang ihm, einige hangliegende Parzellen zu ergattern. Schließlich konnte er sich als Besitzer von 2,2 ha und 2 Glahn-Kühen "Anstreicher und Landwirt" nennen, die Versorgung der Familie mit Milch und Kartoffeln war so gesichert.
Im Vergleich zu den eingesessenen Vollerwerbsbauern blieb er aber trotzdem ein "Heicher".

Kalk, Casein und Leinöl bildeten die Grundstoffe für die Anstriche an und in den Häusern. Ganz besondere Aufträge waren das Maserieren und Bemalen der vom Schreiner hergestellten Möbel. Glaserarbeiten gehörten damals auch zum Malergewerbe.
Das Fahrrad war Transport- und Fortbewegungsmittel: An der Lenkstange hing rechts und links ein Eimer, der Rucksack auf dem Rücken war prall gefüllt. Trockenfarben, ungelöschter Branntkalk, Pinsel, Rollapparat, Maserierkämme, alles musste auf dem Fahrrad untergebracht und mitgeschleppt werden, auch schon mal die Spein hoch.
Wir können uns heute kaum noch vorstellen, welche Mühen der Anstreicher und Landwirt Johann Schwebach aufbringen musste, um seine Familie mit 5 Kindern durchzubringen.

Hans Schwebach hat einige Hinterlassenschaften seines Vaters liebevoll bewahrt. So zeigte er mir eines Tages ein Poesie-Album und bat mich, ihm den Inhalt zu erschließen, weil er die Sütterlingsschrift des Vaters nicht lesen konnte.
Meine Voreingenommenheit gegen "Mann und Poesiealbum" musste ich schnell revidieren. Das Büchlein war gefüllt mit gesammelten und selbst verfassten Versen zu Lebensweisheiten.
Als Johann Schwebach den Soldatenrock zur Erringung des Endsieges anziehen musste, begleitete ihn dieses Büchlein bis nach Frankreich in die Gefangenschaft. Dort hat er zwei Gedichte zum Muttertag verfasst, die ich Ihnen vorlesen möchte.

Das erste Gedicht galt seiner Frau:

Pfingsten 20.5.1945 La Flèche

Muttertag

Heute ziehen meine Gedanken
zu dir Mutter, liebe Frau.
In weiter Ferne kriegsgefangen
kann nicht dein holdes Antlitz schaun.
Dies ist dein Ehrentag, du Liebste,
im Familienkreis ein Fest.
Wenn die Kinder dich begrüßten,
Freude strahlt aus Mund und Herz.
Ob du auch heute wie vor Jahren
beschenkt wirst von den Kindern dein?
Doch, ach dein Mutterherz wird sagen,
wo mag wohl unser Vater sein?
Sei ohne Sorg, du und die Kleinen,
ich lebe, - denke, bin bei euch,
nur bet zu Gott und lass das Weinen,
bald kommt der Tag des Wiedersehn

Für seine Mutter schrieb er:

Zum Muttertag

Meine liebe, gute Mutter
mit dem schlichten grauen Haar.
Sicher sitzt du jetzt beim Fenster,
wo dein Lieblingsplatz stets war.
Und du denkst an deinen Jungen,
während deine Hände ruh´n,
während deine Hände beten,
wie es alle Mütter tun.
Bange schauen deine Augen
in die Ferne zu mir hin,
ob ich noch am Leben bin.
Liebe, gute Mutter,
sollst doch ruhig schlafen
und nicht weinen in der Nacht.
Bald ja komm ich wieder,
bin ja in Gefangenschaft.
Liebe, gute Mutter
mit dem fröhlichen Gesicht,
Mutter, Mutter, sorg dich nicht!

Hans Schwebach hat sicherlich etwas von der poetischen Kunst seines Vaters ererbt. Bereits in jungen Jahren ist an Stelle der Feder der Pinsel sein Ausdrucksmittel geworden.
Nach der Schulentlassung schickte Johann Schwebach 1952 seinen Sohn Hans bei allen künstlerischen Fähigkeiten nach Beurig zum Malermeister Engbrocks in eine ordentliche Lehre. Als der frisch gebackene Geselle 1954 in den elterlichen Betrieb eintrat, war sein Vater bereits stolzer Autobesitzer - nur ohne Führerschein! Sein Schwiegersohn Addi Jäger musste bis dahin als Chauffeur aushelfen.
Als Hans 1960 Meister geworden war, überließ ihm sein Vater bald auch das Steuer des Betriebes. Ich glaube, wir alle sind uns einig, dass er ein tüchtiger und guter Steuermann war. Sein Sohn Heiner und alle Schwebachs wissen es am besten.
Hans Schwebach ist nicht oberflächlich. Er geht einer Sache auf den Grund, und das Wort "gründlich" ist passend für die gesamte Arbeit der Firma Schwebach.
Beispiele hierfür:
1991 bekam die Firma Schwebach den Auftrag, das Kircheninnere in Ockfen weiß anzustreichen. Bei der Untersuchung des Untergrundes entdeckte Hans Schwebach Schablonenmalereien mit Ranken und Verzierungen aus der Erbauungszeit der Kirche. Mit der Unterstützung von Ockfener Bürgern setzte er es gegen die Meinung des Architekten beim Bistum durch, dass diese Malereien wiederhergestellt worden sind.
Der Irscher Ehrenbürger, Pater Markus, war 23 Jahre Pastor in Irsch. Er verfügte über ein ausgeprägtes Gespür für Kunst und Geschichte. Er erkannte sehr bald die Fähigkeiten des Hans Schwebach. Eine Wandmalerei am Irscher Pfarrheim, welche Hans Schwebach dem Pastor geschenkt hat, dokumentiert noch heute die freundschaftliche Verbundenheit. Die Irscher verdanken den beiden den Erhalt besonderer Denkmäler:

Ein wertvolles Sakramentskreuz aus dem Jahre 1745 lag achtlos im Pfarrgarten, wurde restauriert und wieder aufgerichtet.
Während des Kirchenanstrichs 1979 entdeckte der Malermeister das Wappen des Kurfürsten Jakobs von Sierck im Deckengewölbe der Sakristei, legte es frei und restaurierte es meisterhaft. Heute ist es das wertvollste Denkmal in der Irscher Kirche.
Das Haus Schwebach dokumentiert sehr beeindruckend, dass Hans die Synthese zwischen Kunst und Handwerk und damit das Kunsthandwerk beherrscht:
Mauern und Wände sind verwandelt in Landschaften, alle Familienmitglieder sind in einem biblischen Fresko dargestellt, selbst dunkle Kellerschächte strahlen im Licht der Farben.
Hans Schwebach vermittelt in keinem seiner Bilder Bosheit, Schrecken, Krieg oder Weltuntergang, sondern Licht und Leuchtkraft. Er lässt Freude aufblühen.

Es freut mich, wenn ich ihm heute hier ein Stückchen davon zurückgeben konnte.

75 Jahre Firma Schwebach!
33 Jahre Johann Schwebach,
33 Jahre Hans Schwebach,
dem Heiner Schwebach wünsche ich noch viele gute Jahre
und eine fruchtbare Wegbereitung für Lukas!
Ihr seid eine tolle Gesellschaft!
Herzliche Gratulation!

Ewald Meyer

Zur Geschichte der Firma Maler- und Lackierer GmbH Schwebach aus Irsch
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2 Kommentare zu „Zur Geschichte der Firma Maler- und Lackierer GmbH Schwebach aus Irsch

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